2023
Zur Ausstellungskonzeption
Eine mögliche Fragestellung im Rahmen der künstlerischen Anthropozänforschung ist, inwieweit sich die Wahrnehmung natürlicher oder gesellschaftlicher Entwicklungen durch künstliche und vielleicht virtuelle Sinnesmöglichkeiten verändert. Aus künstlerischer Sicht ergeben sich sowohl neue inhaltliche Felder, die erforscht werden können, sowie neue Techniken, die innerhalb künstlerischer Praktiken integrierbar sind. Potenzial bietet auch die Frage nach neuen Möglichkeiten der Interaktion der Betrachtenden mit den gestalteten Objekten – seien sie virtuell oder analog. Die konkrete Erfahrung sinnlicher Aspekte im Kontext der lokalen, kulturellen und sozialen Referenzen entspricht einer Aufforderung zur Reflexion der eigenen Wahrnehmung und ebendieser Aspekte. Allerdings beschränkt sich die künstlerische Betrachtung nicht allein auf technische Blickwinkel. Virtualität verwies schon vor den aktuellen technischen Entwicklungen auf einen Aspekt der Realität, der ideell aber dennoch real ist.
Die Ausstellung zeigte Werke, die im Prozess Begriffen sind. Es sind keine Meisterwerke im Sinne einer Arbeit, die zum Abschluss gekommen ist, sondern Werke die im Rahmen der Ausstellung von und mit den Ausstellenden diskutiert werden. Präsentiert werden in erster Linie Konzepte und künstlerische Experimente.
Adresse: Schöneberger Ufer 57 | 10785 Berlin